Ja, zur Demokratie

„Demokratie braucht überzeugte und engagierte Demokraten“, so stellte die Kultusministerkonferenz schon 2018 fest. Angesichts der gegenwärtig verstärkt auftretenden extremistischen und populistischen Gruppierungen ist Demokratiebildung auch schon in der Grundschule enorm wichtig. Dabei sollen die Schülerinnen zum einen demokratische Grundsätze kennen und verstehen, zum anderen diese in ihrem gemeinsamen Lernen und Zusammenleben erfahren und mittragen. Sie dürfen sich selbst mit ihren Ideen und Meinungen einbringen, ein Stück weit mitbestimmen, erleben, dass sie etwas bewirken können und lernen Verantwortung zu übernehmen. Ein wichtiges Element ist hierbei der in jeder Klasse eingeführte Klassenrat als Ort des Mitredens und Mitentscheidens. Neben der schon seit langem üblichen Klassensprecherwahl werden in allen Schulen des Landkreises Neu-Ulm auch Schülersprecherinnen gewählt.

Am 12. Oktober fand auch an der Grundschule Illerberg diese Wahl statt. Im Vorfeld konnten sich alle Schülerinnen als Kandidaten und Kandidatinnen aufstellen lassen. Mit einem Wahlplakat und einer kleinen Rede, in der sich jeder und jede kurz vorstellte und die eigenen Ziele nannte, warben sie schließlich um die Stimmen ihrer Mitschülerinnen. Selbstverständlich gab es in jeder Klasse eine geheime Wahl, bei der alle auf vorgedruckten Wahlzetteln ihr Kreuz machen durften. Die Auszählung übernahm ein Gremium aus Viertklässler*innen zusammen mit unserer Schulassistenz Frau Hermann. Jacob Hermann aus der 4. Klasse erhielt meisten Stimmen und wurde somit für dieses Schuljahr zum Schülersprecher gewählt. Katharina Zick aus der dritten Klasse ist seine Stellvertreterin.

An drei Demokratietagen treffen sich alle Schülervertreter*innen der Grundschulen im Landkreis NU im Bildungszentrum in Roggenburg. Zusammen mit der bzw. dem Demokratiebeauftragten, also einer Lehrkraft an jeder Schule, sind sie auch die Ansprechpartnerin/ der Ansprechpartner für Anliegen der Kinder.

Jacob, unser Schülersprecher, und seine Stellvertreterin treffen sich mit den Klassensprecher*innen aller Klassen bei regelmäßigen Kinderkonferenzen. Zudem finden mehrmals im Jahr Schulversammlungen mit allen Kindern der Schule statt.

Durch all diese Demokratiewerkzeuge können die Schüler*innen lernen eigene Anliegen richtig zu formulieren, Kritik zu üben und anzunehmen, sich für die Sichtweise der anderen zu interessieren, mutig Verantwortung zu übernehmen und Meinungsvielfalt als bereichernd zu empfinden, denn:

DEMOKRATIE

beginnt mit uns

beginnt im Kopf

beginnt mit Respekt

beginnt im Herzen

beginnt mit dir

beginnt mit mir.

Projekt „Friedensschützer“

„Wenn wir unseren Kindern vorleben, wie sie für sich sorgen, ohne andere zu verletzen, wie sie auch in schwierigen Situationen empathisch mit sich und anderen umgehen können, lernen sie alles, was sie zum Leben brauchen.“

(Teschner & Lenhart)

In den meisten Schulen sind viele der alltäglichen Konflikte anstrengend und sowohl für die Kinder als auch für die Lehrkräfte unangenehm. 

Wie viel angenehmer könnte der Schulalltag sein, wenn es eine Möglichkeit gäbe, Konflikte leicht und entspannt zu lösen, sodass sich alle wohlfühlen? Wenn die Kinder lernen, ihre Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken, anstatt zu schreien und zu hauen?

Der Friedensstock als Handwerkszeug soll uns allen in der Schulfamilie bei der wertschätzenden und zufriedenstellenden Konfliktklärung helfen. Um genau diesen Umgang mit dem Friedensstock zu erlernen, dürfen wir Margarete Lenhart bei uns in der Schule begrüßen. In drei Unterrichtseinheiten wird sie mit jeder Klasse den Umgang mit dem Friedensstock einüben und festigen, sodass wir unsere Konfliktsituationen hoffentlich bald als gewinnbringend empfinden und empathisch reagieren können. 

Wir freuen uns auf das weitere Projekt!

„Lasst uns gemeinsam mehr Leichtigkeit in unsere Konflikte bringen, mehr Liebe in unsere KiTas, Schulen und Familien und mehr Frieden in die Welt!“

(T. Peters – Entwickler des Friedensstocks)